Lerntheorien

Lerntheorien sind Erklärungsversuche für die Prozesse, die beim Lernen ablaufen. Lerntheorien basieren auf unterschiedlichen Menschenbildern und Grundüberzeugen. Die folgenden Gruppen lassen sich identifizieren:

  • Behaviorismus
  • Konstruktivismus
  • Kognitivismus
  • Konnektivismus

Im Behaviorismus wird das Lernen funktional betrachtet. Lernen wird dabei als veränderte Reaktion auf Reize der Umgebung verstanden. Die Grundideen des Behaviorismus sind auf der Grundlage von Tierversuchen entstanden.

Der Konstruktivismus versucht, die inneren Prozesse beim Lernen zu erklären. Lernen wird also nicht rein funktional betrachtet. Lernen kommt durch Eigenaktivität der Lernenden zustande. Zu lernen bedeutet, dass neues Wissen in vorhandene geistige Strukturen eingebaut wird.

Der Kognitivismus untersucht das Lernen auf der Grundlage von Konzepten wie Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis und Aufmerksamkeit. Das Lernen wird hier unter dem Aspekt der Informationsverarbeitung gesehen.

Der Konnektivismus ist ein gegenwärtiger Trend in der Lernforschung, bei dem die gesellschaftliche Komponente des Lernens im Vordergrund steht. Der Konnektivismus ist keine eigene Lerntheorie, er grenzt sich aber bewusst gegen eine gesellschaftlich isolierte Sicht auf das Lernen ab.

Die Theorien sind in unterschiedlichen Jahrzehnten des 20. und 21. Jahrhunderts entstanden. Sie wurden auch in bewusster Abgrenzung zueinander entwickelt. Eine Lerntheorie spiegelt immer auch Wissenschaftsverständnis und ein Weltbild wieder.

Bemerkenswert ist, dass alle genannten Lerntheorien eine Nachwirkung hinterlassen haben und nicht vollständig abgelehnt werden.