Das Akronym ADDIE steht für die Schritte, die bei der Entwicklung einer E-learning-Umgebung durchlaufen werden. Das Modell wurde von der Florida State University ursprünglich für militärische Ausbildungen entwickelt.
Das Vorgehen lässt sich auch auf die Entwicklung didaktischer Animationen anwenden. Die folgenden Schritte werden durchlaufen:
- Analyse
- Design
- Development
- Implementierung
- Evaluation
Schritt 1: Analyse
Didaktische Animation werden häufig eingesetzt, um einen kritischen Faktor beim Lernen auszuschalten. Der kritische Faktor kann z.B. im Bereich der Technik die fehlende Wahrnehmbarkeit eines Prozesses sein. Die Analyse bezieht auch das Wissen und die Fähigkeiten der Lernenden mit ein.
Schließlich müssen bei der Analyse alle offenen Fragen bewusst gemacht werden, die über den Erfolg eines Projekts entscheiden können. Auch technische Fragestellungen gehören dazu.
Mit anderen Worten: es gibt feste Grenzen, aber auch einen Graubereich mit vielen unbeantworteten Fragen.
Ziel der Analyse ist es, offene Fragen ehrlich ins Bewusstsein zu rufen.
Schritt 2: Design
Der Design-Prozess hat das Ziel, die offenen Fragen so schnell und eindeutig wie möglich auszuschalten. Dies kann Skizzen, durch kleine Prototypen und Experimente erfolgen. Der Design-Prozess sollte offen und kreativ sein.
Für den Design-Prozess gilt, dass die wichtigen Fragen möglichst direkt angegangen werden. Offene Fragen entscheiden über den Entwicklungserfolg. Im kreativen Prozess muss die Motivation aufrechterhalten bleiben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Skepsis durch Wissen ersetzt wird. Da dies ein wertvolles Ziel ist, lohnt es sich auch, kleine Studien und Experimente durchzuführen.
Schritt 3: Development
Bei der Entwicklung nutzen wir die Erkenntnisse aus dem Design-Prozess, um die Animation zu erstellen. Bevor die Entwicklung beginnt, sollten alle offenen Fragen, die bei der Analyse aufgetreten sind, konkret und möglichst auch an ersten Prototypen beantwortbar sein. Der Entwicklungsprozess ist technologiegetrieben (im Gegensatz zu den ersten beiden Phasen).
Bei der Entwicklung kann bewusst werden, dass Fragen übersehen wurden. Es ist durchaus möglich, dass auch hier kleine Prototypen die Fragen ausgeräumt und Wissenslücken geschlossen werden. Es ist erlaubt, zu früheren Phasen zurückzukehren und Fehler zu korrigieren.
Schritt 4: Implementierung
Wenn eine didaktische Animation fertig entwickelt wurde, muss sichergestellt sein, dass sie auf die richtige Weise genutzt werden kann. Dies beinhaltet die Verteilung bzw. Integration in eine bestehende IT-Struktur. Damit eine didaktische Animation ihren Zweck erfüllen kann, müssen Anwender mit der Nutzung vertraut gemacht werden. Dies kann an konkreten Beispielen erfolgen. Welche Schritte bei der Implementierung durchlaufen werden, ist individuell unterschiedlich.
Die Implementierung ist ein wichtiger Schritt, denn hier kann man ganz konkret fragen: Werden alle Maßnahmen ergriffen, damit das Ziel (Ausschaltung des kritischen Faktors beim Lernen) erreicht werden kann.
Schritt 5: Evaluation
Trotz einer Vielzahl von lernpsychologischen Erkenntnissen werden beim Designprozess Entscheidungen gefällt, die auf Vermutungen, Intuition, individuellen Erfahrungen und persönlichen Vorlieben basieren. Mit anderen Worten: Didaktische Animationen enthalten immer Designmängel, die auf Irrtümern oder Nachlässigkeiten beruhen. Die Evaluation macht diese Mängel schonungslos sichtbar. Auch hier gilt, dass im Anschluss zu einem früheren Prozessschritt zurückgekehrt werden kann und muss.
Auch die Evaluation ist ein wichtiger Schritt. Denn nur durch die Evaluation wird sichtbar, ob das Ziel erreicht wurde. Ohne Evaluation können Design-Entscheidungen nicht korrigiert werden.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/ADDIE-Instruktionsdesign-Modell