Der Begriff des Modells wird nicht immer einheitlich verwendet. Eine fachübergreifend akzeptierte Definition existiert nicht.
Viele Modelle fungieren als Ersatz für eine Realität. Modelle können beispielsweise der Erkenntnis dienen oder dem ästhetischen Genuss. Sogar Musik oder abstrakte Grafiken können als Modelle betrachtet werden. Künstlerische Modelle ersetzen manchmal das, was Menschen z.B. erträumen, befürchten oder schlicht schön finden. Sie ersetzen Realität unter dem Aspekt des Erlebens.
Auch bloß vorgestellte Modelle erfüllen eine Ersatzfunktion. Beispielsweise kann die innere Betrachtung eines Grundrisses den Weg durch ein Gebäude weisen. Bei einem bloß vorgestellten Modell kann man von einem mentalen Modell sprechen. In diesem Fall wird der Modellbegriff rein funktional aufgefasst.
Modelle ermöglichen die Strukturierung der Wahrnehmung und des Bewusstseins. Diese Strukturierungsfunktion wird z.B. an einem Modell wie dem Abakus deutlich, der dabei helfen kann, Rechenoperationen schneller auszuführen.
In einem weiteren Sinne kann die gesamte Technik modellhaft interpretiert werden. Technik wäre demnach eine geschaffene Ersatz-Realität.
Modelle haben auch in der Wissenschaft eine gewisse Bedeutung. Naturwissenschaftliche Modelle zeichnen sich in Anlehnung an Stachowiak durch 3 Merkmale aus:
- Abbildungsmerkmal
- Verkürzungsmerkmal
- pragmatisches Merkmal
Animationen können als eine Art von Modellen angesehen werden. Sie machen eine Wirklichkeit vor allem dort erlebbar, wo man sich oft nur noch mathematisch-abstrakt nähern kann.
Modelle und im engeren Sinne Animationen können dabei helfen, kritische Faktoren beim Lernen auszuschalten. Damit verbindet sich die Hoffnung, naturwissenschaftliches und technisches Wissen schneller, gründlicher und manchmal auch unterhaltsam verständlich zu machen.
Literatur
Stachowiak, Herbert: Allgemeine Modelltheorie, Wien/New York: Springer 1973